Lieferantenmanagement – so haben SIE Ihre Produktion in der Hand

Das QM richtet den Blick meist ins Unternehmen hinein. Das ist aber nur die halbe Miete. Denn Ihre Produkte machen Sie nicht komplett selbst. Ihre Qualität also auch nicht …

Sie fertigen max. 15%-50% Ihrer Produkte selbst – den Rest erledigen Ihre Lieferanten. Sie können also auf dem Markt nur bestehen, wenn auch Ihre Lieferanten effizient arbeiten. D.h. wenn Sie nur 20% des Marktwertes selbst herstellen, bleiben 80% der Wertschöpfung außerhalb Ihrer Kontrolle! Steuern Sie gegen: mit einem starken Lieferantenmanagement.

Qualitätssteigerung und Kostensenkung

Dies sind die Ziele des Lieferantenmanagements. Schlanke Produktion, steigende Materialkosten, sinkende Lagerhaltung und das Übertragen von Entwicklungskompetenzen machen es nötig, geeignete Lieferanten auszuwählen, ihre Leistung ständig zu beobachten und zu verbessern.

5 Schritte zum Lieferantenmanagement

Die 5 Schritte hin zu einem effizienten Lieferantenmanagement hängen eng mit der Beschaffungsstrategie zusammen. Sie ist hier das wesentliche Steuerungselement.

Abb.: Elemente des Lieferantenmanagements

Lieferanten

1. Lieferantenauswahl

Die Auswahl geeigneter Lieferanten ist zeitaufwendig. Daher wenden Sie ressourcenschonende Methoden an: Lieferantenselbstauskunft und Vorab-vor-Ort-Check.

→ Praxistipp

Erstellen Sie einen Fragenkatalog, der zum Unternehmen und dem herzustellenden Produkt passt, und lassen Sie ihn den potenziellen Lieferanten zukommen. Dann treffen Sie anhand dieser Fragebögen eine Vorauswahl! Die Unternehmen unterziehen Sie einen kurzen Vorab-vor-Ort-Check. Dieser ist viel weniger aufwendig als ein richtiges Audit.

2. Lieferantenstabilisierung

In Bezug auf den Produktionsanlauf geben Sie dem Lieferanten Unterstützung. Die Lieferantenstabilisierung kann die Planung, Organisation, Führung bis hin zu Kontrolle der Vorbereitung und des Produktionshochlaufs der Serienproduktion umfassen. Die wesentliche Aufgabe besteht darin, optimale Rahmenbedingungen zur Produktion zu schaffen.

→ Praxistipp

Wenden Sie die FMEA bereits in der Phase der Planung und Entwicklung am Beginn des Produktlebenszyklus an, denn in der Entwicklungsphase sind Maßnahmen der Kosten-/Nutzenoptimierung am wirtschaftlichsten.

3. Lieferantenbewertung

Wenn Sie Ihre Lieferanten bewerten, tun Sie dies unter zwei Blickwinkeln: Sie beachten die Hardfacts oder operative Leistungskennzahlen und die Softfacts im Sinne einer strategischen Lieferantenbewertung. Eine solche Leistungsbeurteilung sollten Sie einmal im Jahr durchführen.

→ Wichtig!!!

Wichtig ist, dass Sie funktionsübergreifend vorgehen, um die gesamte Lieferkette im Blick zu behalten und Schwachstellen aufzudecken. Am besten geht das, wenn Sie Basiskriterien definieren und gleichzeitig unternehmerische Besonderheiten zulassen. So bleiben die Bewertungen vergleichbar. 

4. Lieferantenoptimierung

Bei der Optimierung Ihrer Lieferanten legen Sie konkrete Verbesserungsziele und Umsetzungswege fest.

→  Praxistipp

In jedem Fall sollten Sie die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen ständig überprüfen. Ein nachhaltiges Controlling erhöht spürbar die Umsetzungsgeschwindigkeit!

5. Lieferantensteuerung

In der Lieferantensteuerung überprüfen und -wachen Sie die Leistungen des Lieferanten permanent. Wenn die Zielvorgaben nicht erreicht werden, muss der Lieferant nachbessern oder der Abnehmer trennt sich von ihm.

Bei allen Maßnahmen gilt: es hängt in erster Linie alles von der Kooperationsbereitschaft der Lieferanten ab.

Ihre Nicola Herbig
http://www.comunicum.de

Quelle

Birkhahn, A; Weiß, C.: „Qualitätsmanagement Lieferanten“ im globalen Beschaffungsmarkt, in: Der Qualitätsmanagement-Berater, 6. Aktual., hg.v. TÜV-Media Verlag GmbH.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s